Weggis

Thermoplan Neubau unique

Planung und Umsetzung nach dem IPA-Modell

Für die Thermoplan AG in Weggis realisierte RUCH ein anspruchsvolles Bauprojekt, das vier markante Bauteile umfasst: eine 27 Meter lange Stahl-Glas-Fussgängerbrücke (Brüggli), ein grossflächiges Atriumdach sowie zwei verglaste Passerellen. Die Umsetzung erfolgte nach dem Modell der Integrierten Projektabwicklung (IPA), auch bekannt als Integrated Project Delivery (IPD). Dieses Modell zeichnet sich durch die transparente und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Projektpartner von Beginn an aus, um höchste Qualität zu gewährleisten und eine nachhaltige sowie wirtschaftlich attraktive Lösung für den Neubau zu schaffen.

Bautafel

Bauherrschaft

Thermoplan AG

Auftraggeber

Thermoplan AG

Architektur

Aldoplan AG

Made by RUCH

Atriumdach, Brüggli und zwei Passerellen

Standort

Weggis, Luzern

Fertigstellung

2024

Freiformarchitektur mit Vision

Die Planungsphase basierte auf einer präzisen 3D-Modellierung innerhalb eines referenzierten BIM-Modells, das die komplexen geometrischen Herausforderungen der freiförmigen Strukturen meisterte. Während das Atriumdach – als zentrales Element – von Anfang an feststand, wurde das Konzept des 27 Meter langen Brüggli im Laufe des Projektes als Lösung zur Verbindung zweier Produktionsflächen entwickelt. Diese Massnahme verkürzt interne Wege und setzt zugleich ein visuelles Highlight, das dem Gebäude unique unter anderem seinen besonderen Charakter verleiht. Die Vision des Architekten Aldoplan AG, in enger Zusammenarbeit mit RUCH realisiert, verlieh dem Projekt eine individuelle Note, die von Leidenschaft und Innovationsgeist zeugt.

Das Atriumdach erstreckt sich über 200 m² und weist eine Neigung von lediglich zwei Prozent auf. Diese nahezu flache Konstruktion, bei der jeder Stahlträger als Unikat gefertigt wurde, stellte hohe Anforderungen an die Abdichtung, um jegliche Undichtigkeiten zu vermeiden. Im Randbereich sorgen motorisierte Hubfenster für eine bedarfsgerechte Lüftung. Das Brüggli erforderte ebenfalls eine präzise technische Umsetzung: Die exakte Positionierung an unterschiedlich ausgelegten Anschlussflächen – bedingt durch variierende statische und geometrische Bedingungen – stellte besondere Anforderungen. Die tragende Struktur der Brücke besteht aus Stahl, während die hochwertige Verglasung mit Verbundsicherheitsglas umgesetzt wurde. Ein echtes Highlight ist der Boden aus dreifach VSG-Glas mit rutschfestem Siebdruck, der unter anderem für eine gleichmässige Lichtstreuung sorgt. Ergänzt wird das Design durch eine seitlich beidseitig integrierte LED-Beleuchtung.

Spezialtransport und logistische Höchstleistung

Die hohen Vorfertigungsgrade in der RUCH-Werkstatt ermöglichten eine effiziente Planung, Produktion und Montage aller Bauteile. Der Ausführungszeitraum gliederte sich in zwei Phasen: Für die Passerelle, das Brüggli und weitere zugehörige Bauteile lief die Bauzeit von April bis September 2023, während das Atriumdach bis Februar 2024 fertiggestellt wurde. Die Montage des Brügglis erforderte einen Spezialtransport, da die Grösse und das Gewicht des 27 Meter langen Bauteils besondere logistische Massnahmen erforderten. Nachdem die Brücke geschweisst und zur Oberflächenbehandlung transportiert worden war, erfolgte in Flüelen in Zusammenarbeit mit der Wipfli Transport AG die finale Vorbereitung für die nächtliche Montage. Die Kranarbeiten dabei übernahm die Christen AG. Diese Vorgehensweise, insbesondere die Nachtmontage zur Minimierung von Verkehrsbeeinträchtigungen, unterstreicht die exakte Planung und Koordination aller Beteiligten. Mehr dazu im Artikel zur Nachtmontage.

Ein Vorzeigeprojekt für modernes Bauen

Der Neubau unique von Thermoplan ist ein Paradebeispiel für moderne Baukunst, das durch fortschrittliche 3D-Planung, innovative Vorgehensweise nach dem IPA-Modell und präzise Ausführung beeindruckt. Die einzigartige Kombination aus Licht, Transparenz und Funktionalität im Eingangsbereich sowie die kreative Integration des Brügglis zur Optimierung interner Abläufe machen dieses Projekt zu einem Meilenstein. Thomas Zurfluh, Projektleiter bei RUCH, fasst es treffend zusammen: «Das Gesamtprojekt war ein echtes Erlebnis – geprägt von kooperativer Zusammenarbeit, grossem gegenseitigen Vertrauen und dem unermüdlichen Streben nach Perfektion. Die anspruchsvolle Nachtmontage des Brügglis hat eindrucksvoll gezeigt, wie präzise und innovativ unser Team arbeitet.» Dank der frühzeitigen Einbindung aller Partner im Rahmen des IPA-Modells konnten innovative Lösungen realisiert und eine vertrauensvolle, konstruktive Zusammenarbeit etabliert werden – stets mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen.

Referenzobjekte

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